eine alte Besiedelung

Das Flussufer war seit langer Zeit besiedelt. Die Schluchten der Loire, die gut umschlossen und hell waren, gaben dem Klima eine relative Milde. Ausserdem war das Essen reichlich. Die Loire, sehr fischreich, erlaubte das Angeln und die Jagd, da es Herden gab, die den Fluss durchquerten.
Während verschiedener Ausgrabungskampagnen wurden Materialien aus mehreren Epochen gefunden, einschließlich Werkzeugen aus der Mousterian-Zeit (- 60.000 Jahre). Seitdem ist der Ort immer bewohnt. Bei den Töpfereien, die in Joeuvres auf der gegenüberliegenden Seite aktualisiert wurden, wurden neben der lokalen Produktion Töpfereien aus Italien und Griechenland gefunden, die zu Beginn des Jahres eine aktive Schifffahrt auf der Rhone und der Loire beweisen unsere Ära.

Eine starke Schifffahrt

Die Schifffahrt auf Flüssen ist seit langem die praktischste und häufig schnellste Art, Güter zu transportieren. Während des Mittelalters wurde der Schiffsverkehr nach Roanne mit kleinen Booten sichergestellt.

Auf den Fresken der Kirche Saint-Maurice (13. Jahrhundert) wird der Schutzpatron der Matrosen und Schiffer Saint Nicolas dargestellt, die eine relativ unbekannte Legende darstellt von jungen Mädchen die heiraten sollen.

Die Kapelle Saint Nicolas vom Hafen in Roanne, auch Kapelle der Matrosen genannt.
Erbaut zu Beginn des 17. Jahrhunderts, diente sie als Treffpunkt für Seefahrer bei der Wahl ihres Treuhänders.

Eine Nische an der Fassade beherbergt die Statue des Heiligen Nicolas.

die Transportkäne

Die ersten Rambertes fuhren ab Anfang des 18. Jahrhundert trotz schlecht ausgebauter Passagen von St Just St Rambert nach Roanne, besonders die sehr gefährlichen in St Maurice und Saut du Perron. Mehrmals hörte man die Alarmglocken von St Maurice und Villerest.

Am 4. Juli 1702 erteilt Louis XIV Pierre la Gardette die Genehmigung, diesen Abschnitt der  Loire zu verbreitern, zu begradigen und alle notwendigen Arbeiten für eine bessere Schifffahrt durchzuführen.

Ende 1707 war eines der schlimmsten Hochwasser der Loire das alles mitriss. Die Strömung des Flusses wurde nicht mehr durch die Felsen aufgehalten , die man vorher gesprengt hatte.
Infolge dieses Desasters sind Stauwehre in Pinay et La Roche errichtet worden, die das Hochwasser zurückhalten sollten.

Legenden

Trotzdem blieb die Schifffahrt durch die vielen Klippen beim Saut du Perron nicht einfach. Die Legende berichtet, dass an dieser Stelle die Schiffer durch Menschenfresser ums Leben kamen.

alle Länder die keine Legenden haben sind verurteilt, vor Kälte zu sterben.

In den traditionellen Legenden des Forez, erzählt uns Frédéric Noëlas, der einheimische Historiker, die Geschichte vom Ourgon, einem Ungeheuer, das zwischen St Maurice und Villerest in einem kleinen Seitental der Loire hauste. Dieser Riese lockte die Schiffer und Fischer in seine Höhle um ihnen ein köstliches aber unheilvolles Mahl anzubieten…Man erzählt sich, daß die Bewohner von St Maurice oft ein Fest hörten und Licht sahen, und daß Schiffer und Fischer verschwanden… sind sie während der Feste umgekommen ? Während des Tauwetters hörte man im Tal des Ungeheuers das wunderbare Geräusch der von den Bergen herabfließenden Ströme und nach den Bauern erinnerte das an den Lärm vom Ourgon…Die Legende vom Ourgon berichtet, dass ein mutiger alter Fischer, ein guter Kumpel der den Weißwein und die Fischsuppe nicht ablehnt und sich nicht scheut zu fluchen, nach einem abendlichen Saufgelage spät nach hause geht und noch den Fluß überqueren muß, um zu seiner Hütte zu kommen. Er war schon lange gegangen, sein Kopf drehte sich, und er musste noch durch das Wasser gehen.
Plötzlich sah er ein Boot. Er steigt in das vorbei schwimmende Boot das allein in Richtung Tal des Ourgon geht. Das riesige Ungeheuer empfängt in, es trägt einen großen Hut der Schiffer von St Rambert, ein Kniehose aus Samt und einen roten Gürtel. Er ist groß wie ein Schiffsmast, seine Augen glänzen, seine Stimme donnert wie das Wasser von den Felsen. Er fragt: Bist du standhaft, hast du ein Mund ohne Flüche, und ein gutes Gewissen ? Zitternd vor Angst, wollte der Fischer fliehen, aber das Ungeheuer fragt weiter: Hast du nichts zu sagen, Betrunkener, du bist bei mir und ich lade dich zum Essen ein ! Der Geruch des teuflischen Mals gelüstet ihn aber für den Betrunkenen und Feinschmecker ist es ein Schlangenessen und der Wein ist vergiftet.Der alte Fischer, wie alle vom Ourgon eingeladenen Gäste, wird niemals sein Boot und die Loire wiedersehen.Es wird auch die Geschichte einer mysteriösen weißen Frau erzählt, die mit unheilvoller Macht Schiffbrüche verursachte. Auf einem Felsen des „Saut du Perron“ sitzend, rief sie die Schiffer die unter ihrem Charme an den Klippen Schiffbruch erlitten.

das industrielle Zeitalter

Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Schifffahrt auf der Loire zu. Im Jahr 1844 zählte man bis 5640 Schiffe pro Jahr, 1846 waren es 7650. Man schätzt, dass zwischen 1704 und 1858 mehr als 250 000 Schiffe etwa 12 Millionen Tonnen Kohle an alle Städte flussabwärts und auch nach Paris transportiert hatten.
Die Gesellschaft P.L.M hatte 1858 die Eisenbahnlinie St Etienne – Roanne fertiggestellt und innerhalb von zwei Jahren  verschwand die Schifffahrt auf der Loire vollständig.

„Les gorges“ untergegangen im Stausee

Ein letztes Vorhaben veränderte 1978 für immer den Fluß . Es begannen die Bauarbeiten des Staudamms von Villerest. Der Stausee wurde ab 1982 gefüllt und überflutete die kleinen Seitentäler. Die wilde Loire, oft gemalt, änderte sich zu einer großen ruhigen Fläche.
Ein Buch erzählt 1989 die Geschichte eines Hauses das nicht im Stausee untergehen wollte.
Notre maison à bout de bras“  beschreibt das Abenteuer von Marie et Serge Chachkine, die ihr Haus Stein für Stein abbauten, um es an höherer Stelle wieder aufzubauen…