Im Mittelalter gab es nur die Kirchengemeinde St Maurice, mit seiner Kirche, seinem Dorf und ein paar dazugehörenden verstreuten Weilern auf dem Land. Einer dieser Weiler bekam den Namen des Priorats St-Jean, und so entstand das Dorf  St-Jean.
Die Anwesenheit von Mönchen im XI. Jahrhundert erklärt die Gründung eines Benediktinergebäudes, das Priorat „St-Jean-sur-Saint-Maurice„, das zu der Heiligen Abtei von Saint-Michel in Piemont in Italien gehörte.

Wie alle Klostergebäude wurde das Priorat auf einer Anhöhe erbaut. Das Gebäude mit seinen imposanten Proportionen krönt den Gipfel eines Hügels mit Blick auf ein weites Panorama der Monts de la Madeleine, Beaujolais und Charolais. Bis zum sechzehnten Jahrhundert, wurde das Priorat von einem Prior geleitet der von der Mutter-Abtei ernannt wurde. Er genoss großzügige Rechte, mittleren und niedrigen Rechts. Abhängig von den Mietern des Klosters erhielt er den Zehnten der Pfarrei Saint-Maurice, einem Teil der Pfarrei Villemontais und Cordelle. Es sind übrigens die Mönche von St Jean, welche die erste Kirche von Cordelle gegründet und verwaltet haben. Die Ruinen sind heute noch in Chevenay, einem Weiler von Coderlle, in der Nähe Joeuvres zu sehen.

Das heutige Gebäude wurde 1872 auf den Ruinen des Klosters nach den Plänen des Architekten Bonnard gebaut. Das Erdgeschoss öffnet sich mit einem schönen Tor in einem gebrochenem Bogen ohne Türsturz und giebelartigem Feld, eingerahmt von drei weiteren Bögen. Darüber ist zuerst ein kleines Fenster und dann vier weitere zu sehen, die teilweise verschlossen sind. Das Ganze war wahrscheinlich Teil einer Glockenturmwand, wie andere in der Region. Sehr viel später sind drei weitere Mauern und eine Etage gebaut worden. Die Glockenturmwand hat sich so zu einem monumentalen Glockenturm gewandelt. In seinem oberen Teil hat der Turm nach Osten und Westen große Fensteröffnungen und eine auf der anderen Seite. Das Ganze ist mit einem niedrigen, vierseitigen Dach versehen.

Das Innere der Kirche

Der Grundriss der Kirche, bestehend aus drei Schiffen und einem Querschiff, hat ein gedrungenes und solides Aussehen. Der Boden hat noch seine alten Rauten artigen Fliesen. Die hohen und elegante Fenster wurden von dem Glasmaler Pagnon konzipiert. Der Chor mit polygonalem Grundriss enthält zwei Gemälde des Künstlers G. Salza: „ein Krippenspiel“ und  „das Abendmahl

Der Bildhauer Jean-Marie Bonnassieux (1810-1892) erstellte zwei weiße Statuen aus Kalkstein, welche die Seitenaltäre zieren: die eine stellt die Jungfrau dar (1882), die andere Saint-Jean-Baptiste. Der Künstler hatte viele Statuen in der Region angefertigt. Die bekannteste ist zweifellos die der „Notre Dame de France“ vom Jahr 1860 für die Stadt Le Puy-en-Velay mit einer Höhe von 22 m.

Die Umgebung der Kirche

Während der Jahrhunderte war die Kirche vom Friedhof umgeben. Dieser wurde bei der Restaurierung der Kirche im Jahre 1949 um die Hälfte verringert, folglich wurde dort niemand mehr bestattet. Es bleibt von diesem Friedhof nur noch das monumentale Kreuz, das vor der Kirche steht mit Grabsteine darum.

Nachdem die Gemeinde 1894 geteilt wurde, gehörten die Kirche, die immer parochiale Kirche war, und der Friedhof zu St Jean.

Beim südlichen Treppenaufgang  kann man einen, in gelben Kalkstein gehauenen, Löwen sehen. Diese  Darstellung handelt wahrscheinlich vom Wappen des Priors G.M. Chantelot, der im Jahre 1736 zum prieuré bénédictin de Saint-Jean  ernannt wurde. Dieses zeigt einen vergoldeten Löwen mit roter Zunge auf  blauem Hintergrund.

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