Das Pfarrhaus wurde Ende XVI. Anfang XVII. Jahrhundert gebaut. Diese Zeit entspricht der Erweiterung des Dorfes außerhalb die Festungsmauern, die etwa um 1534 begann, als St-Maurice königliche Kastellanei wurde.
Normalerweise sind die Pfarrhäuser neben der Kirche gebaut, aber zu dieser Zeit gab es schon den Dualismus in der Gemeinde (oder der Kirchengemeinde). In der Tat fanden zwei Gottesdienste statt: in der Kapelle des Schlosses von St-Maurice und der Kirche der Benediktiner-Abtei von St-Jean-sur-St-Maurice, die dank ihrer eindrucksvollen Dimensionen auch als parochiale Kirche diente. Die Gottesdienste wurden in den zwei Orten von einem Priester vorgenommen, der von zwei Vikaren unterstützt wurde. Der Standort des neuen Pfarrhauses wurde auf dem Weg zwischen den beiden Kirchen gebaut und hatte zu beiden Gotteshäusern die gleiche Entfernung.
Das Gebäude besteht aus Wohnhaus mit Etage und Speicher, in einem großen Hof, welcher durch ein Tor geschlossen wird. In das Gebäude ist auch ein Taubenschlag integriert, da nur die Geistlichen und Adeligen das Recht hatten, Tauben zu besitzen. Auf beiden Seiten des Tores gibt es Gebäude: links eine alte Scheune und rechts ein kleines Haus mit Etage und Keller (denselben Baustil hatten auch die Bauernhöfe mit geschlossenem Hof, das den Angestellten des Bauernhofes als Unterkunft diente). Im ersten Stock war im XIX. Jahrhundert ein Schlafzimmer für den Vikar eingerichtet. Das Pfarrhaus mit dem großen Garten ist auf seiner Nordseite durch eine Mauer geschützt. Heute ist es ein öffentlicher Garten und ein Boule-Platz.
Seit 1972 wohnt kein Priester mehr in der Gemeinde. Die Gebäude wurden zuerst an Privatpersonen vermietet. Später beschloss die Gemeinschaft der Gemeinden von West-Roanne (CCOR), dieses Gebäude in ein Touristik- und Kultur-Zentrum mit Info umzubauen. Darüber hinaus gibt es einen Raum für Ausstellungen oder Aufführungen und eine Werkstatt für einen Handwerker. Als Etappenziel für Pilger von Saint-Jacques sind ebenfalls Plätze vorhanden. Heute sind im Wohnhaus im Erdgeschoss zwei Räume so eingerichtet, wie zu der Zeit als noch ein Priester darin wohnte. Dieses Kultur-Zentrum ist seit 2009 geöffnet.